|Catherine Birke
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Nach Feierabend im Dienste der Gesellschaft

Die Möglichkeiten sich ehrenamtlich zu engagieren sind vielfältig - von der Betreuung von Seniorinnen und Senioren oder im Tierschutz, über Jugendhilfe und Flüchtlingsbetreuung bis hin zur Arbeit in der Freiwilligen Feuerwehr. Auch viele Mitarbeitende der Uni leisten nach Feierabend freiwillige Arbeit und geben so der Gesellschaft etwas zurück. Carina Kröber, wissenschaftliche Mitarbeiterin von der Fakultät für Humanwissenschaften, hat das Projekt „Schwimm Kultur“ ins Leben gerufen, das Leben retten kann. Dabei handelt es sich um einen Schwimmkurs für Erwachsene, insbesondere für internationale Studierende.

Nicht nur immer mehr Kinder können nicht richtig schwimmen, auch viele Erwachsene können sich nicht sicher über Wasser halten. In Indien beispielsweise, kann ein Großteil der Menschen nicht schwimmen, da es in der Schule nicht gelehrt wird. „Wie wichtig eine Auseinandersetzung mit der ausreichenden Schwimmfähigkeit internationaler Studierender ist, verdeutlicht das tragische Ereignis aus dem letzten Jahr, als ein indischer Studierender unserer Uni in der Elbe ertrunken ist“, sagt Carina Kröber. Da sich der Sportkurs „Schwimmen für Nichtschwimmer“, welcher jedes Semester vom Sportzentrum angeboten wird, großer Beliebtheit erfreut und vor allem von indischen und pakistanischen Studierenden wahrgenommen wird, sind dort die Kapazitäten schnell erschöpft. Dort setzt das Projekt „Schwimm Kultur“ an, das im letzten Semester in mehreren Kursen noch mehr Studierenden die Möglichkeit bot, schwimmen zu lernen und dabei englischsprachig und pädagogisch begleitend stattfand.

Schwimm Kultur

Zusätzlich zum Schwimmunterricht erhielten die Teilnehmenden Netzwerktreffen, eine engmaschige Begleitung und Lernmaterialien, die die Vorteile und Notwendigkeit guter Schwimmkompetenzen verdeutlichen. Somit fördert das Projekt nicht nur die Schwimmfähigkeit, sondern auch die Integration, Soft Skills und die mentale sowie körperliche Gesundheit. Das Ende der Schwimmkurse bedeutet aber nicht das Ende des Projektes. Carina Kröber und ihr Team führen wissenschaftliche Untersuchungen durch, indem sie Evaluationen zur Zufriedenheit und Erfolg des Schwimmkurses auswerten – alles ehrenamtlich.

Warum sie das macht? „Wir gestalten das Leben nicht nur für uns, sondern miteinander und für uns alle gemeinsam“, sagt sie und fügt noch hinzu: „Ehrenamt ist kein Job, ich sehe es als unsere naturgegebene Verantwortung“. Schon in jungen Jahren zeigt die wissenschaftliche Mitarbeiterin soziales Engagement, sei es in der Jugendhilfe, der Beratung, in verschiedenen Vereinen, oder auch als Hospizbegleiterin.

Magdeburger Ehrenamt würdigen

Um ehrenamtliche Arbeit sichtbarer zu machen und entsprechend zu würdigen, gibt es jedes Jahr die Wahl des Magdeburger des Jahres. Initiiert wird die Abstimmung von der Magdeburger Volksstimme, bei der noch bis zum 31. Dezember für den Favoriten abgestimmt werden kann. In diesem Jahr steht auch Carina Kröber mit ihrem Projekt zur Wahl: „In diesem Projekt steckt so viel Herzblut, darum fühle ich mich sehr geehrt, dass ich dieses Jahr zur Wahl stehe und freue mich über jede Art von Unterstützung“.

Für alle, die überlegen sich ehrenamtlich zu engagieren, hat die wissenschaftliche Mitarbeiterin folgenden Tipp: „Man muss sich erlauben, Verständnis und Empathie zu entwickeln, vor allem wenn andere uns dringend brauchen. Sobald wir diese Sanftheit in unserem Herzen entdecken, müssen wir im nächsten Schritt nur noch das eigene Herzensprojekt ausfindig machen und es kann losgehen“. Dabei muss es sich nicht immer um ein neues, eigenes Projekt handeln. Viele Vereine und bestehende Initiativen freuen sich über helfende Hände, so wie beispielsweise das Projekt „Schwimm Kultur“.

Man muss nur auswählen, was das eigene Herz am höchsten schlagen lässt. Dieses höherschlagende, euphorische Herz ist genau das, was einem das Ehrenamt immer wieder zurückgibt“, sagt Carina Kröber.

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